Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) starten bereits zum vierten Mal gemeinsam den Auftakt zum „Sommer der Berufsausbildung“.
Unter dem Titel „Fähigkeiten entdecken, Talente fördern: mit passgenauer Orientierung zum #AusbildungSTARTEN“ veranstalten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) am 28. Mai im Haus des Deutschen Handwerks in Berlin bereits zum vierten Mal gemeinsam den Auftakt zum „Sommer der Berufsausbildung“.
Frühzeitig, systematisch und praxisnah: So sollte eine gute Berufsorientierung sein, um junge Menschen zu erreichen und sie passgenau auf den Weg in ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Deshalb sind die unterschiedlichen Facetten der Berufsorientierung ein Themenschwerpunkt im diesjährigen „Sommer der Berufsausbildung“.
Bei der Auftaktveranstaltung haben Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und ZDH-Präsident Jörg Dittrich am Dienstag im Haus des Deutschen Handwerks gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Praxis über bildungspolitische Handlungsansätze, Lösungen für die Matching-Problematik am Ausbildungsmarkt sowie über analoge und digitale Informationsangebote diskutiert.
Die Berufsorientierung spielt eine tragende Rolle bei der Berufswahl. Um das gemeinsame Ziel zu erreichen, mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern und so die Fachkräftesicherung im Handwerk zu stärken, ist es daher entscheidend, dass eine Berufsorientierung gleichwertig und an allen Schulformen über die Chancen der dualen Ausbildung informiert.
Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen, vor der unser Land steht. Mit dem Sommer der Berufsausbildung wollen wir daher gemeinsam mehr junge Menschen für eine Ausbildung gewinnen. Die berufliche Bildung ist ein super Sprungbrett für ein erfolgreiches Berufsleben und absolut gleichwertig zum Studium. Besonders wichtig ist, dass junge Menschen schon frühzeitig die Möglichkeit erhalten, sich beruflich zu orientieren. Das heißt, eigene Stärken und Interessen zu entdecken sowie Einblicke in die vielfältige Welt der Berufe zu bekommen. Deswegen stärken wir die Berufliche Orientierung mit unserer Exzellenzinitiative Berufliche Bildung. Dazu gehören auch attraktive digitale Angebote für Jugendliche wie die heute gestartete Berufsorientierungsplattform Zynd, die sie auf moderne, jugendgerechte und interaktive Weise auf ihrem Weg von der Schule ins Berufsleben begleiten.“
Die Ausbildungsbilanz des Jahres 2023 stimmt im Handwerk optimistisch. Die Passungs- und Rekrutierungsschwierigkeiten werden jedoch immer deutlicher. Rund 20.000 im Handwerk angebotene Ausbildungsplätze blieben Ende November 2023 unbesetzt, auch weil viele junge Menschen gar nicht das ganze Spektrum an Berufen und die vielfältigen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk kennen. Angesichts des wachsenden Fachkräftebedarfs fordert ZDH-Präsident Dittrich, die Berufsorientierung dahingehend noch gezielter zu verbessern.
„Die Fachkräfte, die wir als Wirtschaft und Gesellschaft morgen brauchen, werden heute in den Handwerksbetrieben ausgebildet: Eine gute, umfassende Berufsorientierung, die gleichwertig auch über die berufliche Bildung informiert, liegt genauso im gesamtgesellschaftlichen Interesse wie ein Bildungsversprechen, das die Chance auf eine selbstbestimmte Bildungskarriere in den Vordergrund rückt“, betont Dittrich.
Es sei ein „wichtiges Signal“, so der ZDH-Präsident, dass in diesem ‚Sommer der Berufsausbildung‘ die Kooperation der unterschiedlichsten Akteure in der beruflichen Bildung in den Vordergrund rücke. „Auf diesem Weg müssen wir weitergehen: mit mehr regionalen und bundesweiten Kooperationen und mit mehr Angeboten, wirklich Handwerksluft zu schnuppern – durch Praktika, durch Orientierungszeiten und durch noch besseren Austausch“, sagt der Handwerkspräsident.
In einer Podiumsdiskussion tauschten sich Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger, ZDH-Präsident Dittrich, der Ausbilder und aktuelle Träger des renommierten „Heribert-Späth-Preises“ Stefan Jökel und der Auszubildende Moritz Hubertus dazu aus, wie eine zeitgemäße Berufsorientierung aussehen muss.
Im Anschluss gab Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger den Startschuss für die neue Berufsorientierungsplattform Zynd (www.zynd.de). Sie wurde unter Einbeziehung von Jugendlichen entwickelt. Die Plattform enthält interaktiv-spielerische Lernmodulen und Gamification-Elemente. Zynd verfolgt das Ziel, den Übergang von der Schule in den Beruf digital zu begleiten.
Hintergrund
2024 organisieren die Partnerorganisationen der Allianz für Aus- und Weiterbildung zum vierten Mal den „Sommer der Berufsausbildung“, um Jugendliche auf ihrem Weg in die Ausbildung zu unterstützen: Mit vielfältigen Aktionen und Events auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene informieren sie über die berufliche Bildung, bringen Betriebe und Jugendliche zusammen und zeigen gemeinsam, dass sich #AusbildungSTARTEN lohnt. In diesem Jahr stehen die unterschiedlichen Facetten der Berufsorientierung und Unterstützungsangebote im Fokus, die nicht nur Jugendlichen bei ihrer Berufswahl helfen sollen, sondern die auch Eltern und Lehrkräften in ihrer Ratgeberfunktion offenstehen.
Quelle: ZDH
Bild: ZDH – Henning Schlacht